Damen I: Wie gesagt, auf dem Zahnfleisch …
… krochen die ersten Damen zum Saisonfinish. Trainerin Andrea hatte nur fünf Feldspielerinnen zur Verfügung, darunter keine Zuspielerin. Ronja übernahm das Zuspiel, Libera Elena ging über außen, und Leonie aus der 5. (!) Mannschaft fuhr noch mit (und kam als 14jährige zu ihrem ersten Einsatz in der Oberliga und schlug sich dabei wirklich tapfer), so dass wenigstens alle Positionen besetzt werden konnten. Am Ende verlor die Notbesetzung beim bereits abgestiegenen VC Borbeck II mit 2:3. Ein Sieg wäre sogar noch drin gewesen, der erste Satz ging aber leider mit 24:26 verloren. Für die Tabelle ist das egal, der dritte Platz war unserer Mannschaft ohnehin sicher.
Wie ist die Saison zu bewerten? Teils, teils. Nach der tollen Vizemeisterschaft in der Hammer-Staffel des letzten Jahres hatten wir dieses Jahr die deutlich einfachere Staffel. Dafür hatten wir massive Personalprobleme, die zum Saisonende ein exorbitantes Ausmaß erreichten. Einige Ausfälle standen bereits vorher fest (Schwangerschaft, Auslandsjahr), andere kamen plötzlich und unerwartet (u.a. Kreuzbandriss); einige Spielerinnen sind mittlerweile mit dem Studium fertig und stehen im Schichtdienst, was sich nicht nur bei den Spielen, sondern auch in der Trainingsbeteiligung niedergeschlagen hat. Unter den schlechten Bedingungen ist der souveräne dritte Platz eigentlich schon ein toller Erfolg. Mit kompletter Besetzung wäre wohl noch mehr drin gewesen, aber das ist natürlich Spekulation. Wie sieht es nächste Saison aus? Schwer zu sagen. Personell werden wir wohl wieder besser dastehen, auch wenn einige Spielerinnen nicht mehr dabei sein werden. Aus der Regionalliga kommen aber einige schwere Brocken herunter, die Gegner werden also vermutlich eher stärker als schwächer werden. Also: es bleibt spannend!
Damen II: Hammer!
Der 3:1-Sieg über den Meister TuS Herten II ist eine tolle Überraschung. Die Gäste aus Herten II waren uns an Größe, Körperkraft, Alter und Erfahrung weit überlegen. Viele Spielerinnen haben schon in der Landesliga gespielt, einige sogar höher (bis zur Zweiten Bundesliga). Und der TuS war bis dahin ungeschlagen.
Um so überraschender, dass unsere junge Truppe – viele Spielerinnen sind noch im U18-Alter – von Beginn an dem Favoriten Paroli boten. Die TuS-Frauen hatten den stärkeren Block und die härteren Angriffe, unsere Mädchen waren dafür agiler in der Abwehr und variabler im Angriff, um den TuS-Block auszuspielen. Das gelang auch immer besser, vor allem mit Schnellangriffen über Luisa. Bis 16:16 war der erste Satz ausgeglichen, mit zwei Aufschlagserien durch Luisa und Lynn zogen wir aber davon und gewannen mit 25:18.
Die Hertenerinnen schienen sich im zweiten Satz revanchieren zu wollen und gingen früh mit 4:1 in Führung. Aber unsere Mädchen zeigten wie bereits in den vorigen beiden Spielen Nervenstärke und zogen ihr Spiel weiter durch. Zur Satzmitte lagen sie 13:9 in Führung und gaben diese auch nicht mehr her. Mit 25:16 ging der Satz sogar noch deutlicher aus als der erste.
Der dritte Satz war wieder lange offen, mit 19:18 lagen wir vorn. Am Ende zog der TuS aber eine Aufschlagserie durch und holte den dritten Satz für sich (20:25). Der vierte Satz verlief ähnlich. Diesmal führte Herten mit 19:18, aber dank zweier Serien von Conni und Luisa konnten wir uns drei Matchbälle erspielen. Den ersten konnte Herten noch abwehren, auch im nächsten Ballwechsel konnte der Tus vier unserer Angriffe blocken oder abwehren. Am Ende fälschte der Hertener Mittelblock einen Hinterfeldangriff ab, der Ball fiel mitten ins TuS-Feld. Mit großem Jubel feierten unsere Mädchen den Sieg über den Spitzenreiter.
Ihre geringe Körpergröße konnten unsere Spielerinnen mit toller Abwehrarbeit egalisieren. Daher ist der Sieg auch voll verdient. Das Spiel war aber auch sehr kraftraubend; wenn es in den Tiebreak gegangen wäre, so glaubt Trainerin Annabell, hätten wir nicht mehr die notwendigen Reserven für einen Sieg gehabt.
Nach dem letzten Ligaspiel ging die Mannschaft feiern bei Noah’s Place in der Dattelner City. Die Saison ist aber nicht vorbei: am ersten Mai-Wochenende spielt die Mannschaft, die die Liga als Vizemeister abschloss, noch die Relegation zur Landesliga. Dort treffen sie unter anderem auf alte Bekannte: die SG Ostvest I.
Unterm Strich hat die Mannschaft eine tolle Saison gespielt. Trotz ihrer Jugend und ihrer körperlichen Nachteile hat sie sich am Ende souverän und verdient den Relegationsplatz gesichert. Ein erster Vergleich mit der Landesliga steht in der Relegation an. Bis dahin muss die Mannschaft noch tüchtig arbeiten.
Damen IV: Souveräner Dritter Platz
Im Duell der Tabellennachbarn musste unsere vierte Mannschaft gegen die Reserve der SG Coesfeld antreten. Die SG ist ein unbequemer Gegner und die einzige Mannschaft, die unserer Fünften drei Punkte in einem Spiel abnehmen konnte. Aber unsere Mädchen gingen ganz unaufgeregt in das Spiel und spielten ihren Stiefel souverän herunter. Am Ende gewannen sie verdient mit 3:1 und verteidigten den dritten Platz (der aber auch schon vorher feststand) – ein unerwartet starkes Abschneiden der Mannschaft, die aus U18-Jugendlichen besteht und letztes Jahr noch in der Kreisliga gespielt hat.
Damen V: Sieg mit Kindergarten
Im Duell der beiden jüngsten (und zugleich zwei der spielstärksten) Teams der Liga gewannen unsere Mädchen mit 3:0 über den SCU Lüdinghausen IV. Dabei standen die Vorzeichen unglaublich schlecht für unsere Mannschaft. Gleich vier Spielerinnen von neun waren auf Klassenfahrt, am Freitag fiel dann auch noch die Fünfte aus. Doch statt zu verlegen nutzte Trainer Christian die Gelegenheit, drei U14-Spielerinnen ihre Premiere in der Bezirksklasse feiern zu lassen – und im Läufersystem. Die Kleinen waren natürlich sehr nervös, kamen aber nach und nach immer besser ins Spiel. Vor allem in der Abwehr kratzten sie viele Bälle und holten sich Selbstvertrauen. Die Großen (wenn man bei U16-Spielerinnen davon reden kann) banden die Kleinen aber toll in das Spiel mit ein. Natürlich kamen nicht so viele einstudierte Spielzüge wie sonst zustande, es wurde wesentlich mehr improvisiert. Dass Leonie (Mitte) und Vilja (Diagonal) positionsfremd spielen mussten, war da auch nicht gerade förderlich. In der Summe machten die Mädchen das aber wirklich klasse.
Zum Spielverlauf: der SCU präsentierte sich wie bereits im Hinspiel als spielstark. Die vielen Umstellungen und die Nervosität der Kleinen führten zu vielen Fehlern, gerade bei Aufschlag und Angriff agierten wir nur selten druckvoll. Trotztem konnten wir das Spiel einigermaßen ausgeglichen halten. Dann ein kleines Wunder: Lüdinghausen hatte vier Satzbälle, aber wir konnten sie alle abwehren. Wir hingegen konnten den zweiten Satzball verwandeln und den Satz überraschend noch gewinnen (28:26). Im zweiten Satz machte Lüdinghausen noch mehr Druck und ging mit 14:7 in Führung. Dank einer Serie von Vilja konnten wir aber wieder auf- und den SCU später noch überholen. Mit 25:21 konnten wir auch den zweiten Satz gewinnen. Lüdinghausen war zunehmend verunsichert, bei uns klappte nun mehr. Mit 25:16 wurden der Satz und auch das Spiel gewonnen.
Der Sieg kam ganz unerwartet, aber nicht ganz unverdient. Umso größer war die Freude. Garanten des Erfolgs waren neben dem tollen kämpferischen Einsatz vor allem der Zusammenhalt der Mannschaft – die Großen haben die Kleinen prima mitgenommen. Das ist auch wichtig für die U16-WDM am kommenden Wochenende – da wird die Mannschaft auch auf (miindestens) drei erfahrene Spielerinnen verzichten müssen.
Bereits vor dem Spiel stand fest, dass die Mannschaft als Vizemeister in die Relegation zur Bezirksliga geht – ein fabelhafter Erfolg, zumal die Mädchen letztes Jahr noch in der Kreisliga gespielt haben.
Damen VI (mixed): Revanche geglückt
Ein toller Abschluss für unsere sechste Mannschaft: im letzten Saisonspiel gewannen sie gegen den Tabellennachbarn TV Gladbeck VI (eigentlich die vierte Mannschaft des TVG) mit 3:0 und schoben sich in der Tabelle noch am TVG vorbei auf den fünften Platz vor. Mit 25:16, 25:20 und 25:19 war der Sieg überraschend deutlich. Das Hinspiel hatten wir damals noch mit 2:3 verloren. Der Erfolg zeigt, wie sich die Mannschaft seitdem verbessert hat. Sie wird in der kommenden Saison sicher nicht in der selben Formation antreten. Ob es wieder eine Mixed-Mannschaft wird, wissen wir zurzeit noch nicht. Die Grundlagen des Spiels auf dem Großfeld haben die SpielerInnen aber schon mal gelernt.