Ein einmaliges Ereignis fand am letzten Wochenende in Münster statt: Die Westdeutsche Meisterschaft der WU21. Unsere Mädchen waren dabei und schnitten mit Rang 12 von 15 teilnehmenden Teams ab (das 16. ist nicht angetreten).
Ziel des einmaligen Turniers war es, den 2002er-Spielerinnen letztmalig die Möglichkeit zu geben, eine WDM zu spielen, nachdem sie letztes Jahr coronabedingt ausgefallen ist. Als Auflage legte der Verband fest, dass stets mindestens eine 2002er-Spielerin auf dem Feld stehen muss. Das haben leider einige Vereine missbraucht und starteten mit gerade einer einzigen 2002er-Spielerin.
Unser Verein startete mit fünf Spielerinnen dieses Jahrgangs (die sechste musste wegen Knie-OP leider absagen). Der Rest waren U18- und U16-Spielerinnen. Damit waren wir in gleich drei Kategorien rekordverdächtig: 1. Die Mannschaft mit den meisten 2002ern. 2. Die jüngsten Spielerinnen. 3. Die Mannschaft mit den kleinsten Spielerinnen – es ist ja nichts Neues, dass uns nahezu alle Spitzenteams körperlich überlegen sind. Das Niveau der Mannschaften war heterogen: von kompletten Bezirks- bis zu Regionalligamannschaften war alles dabei, viele Vereine setzten Spielerinnen aus der dritten, zweiten und sogar ersten Bundesliga ein. Trotzdem kam es zu einer Reihe von Überraschungen im Laufe des Turniers.
Von unseren besten Spielerinnen aus der Ober- und Landesliga konnten Karina und Sarah nur Samstag, Amelie und Julia gar nicht mitspielen, so dass wir niemals mit einer wirklich starken Besetzung auflaufen konnten. Zu allem Überfluß erwischten wir direkt die stärkste Gruppe in der Vorrunde: wir mussten gegen die späteren Finalisten PTSV Aachen und VOR Paderborn sowie gegen Gastgeber TSC Münster antreten. Gegen letzteren hatten wir auch das Auftaktspiel. Unsere Mädels starteten (unter den schlechten Voraussetzungen) gut ins Spiel. Es war eine ausgewogene Partie zweier gleichstarker Teams, beide Sätze blieben bis zum Ende spannend. Letztendlich konnten wir ganz knapp mit 25:23 und 27:25 gewinnen, was uns den Einzug in die Zwischenrunde sicherte.
Danach wohl eine der großen Überraschungen des Turniers: der VOR Paderborn – 2017 immerhin Westdeutscher Vizemeister in diesem Jahrgang – trat fast mit der kompletten Oberligamannschaft an, während unsere 14jährige Zuspielerin Jette erst in der Bezirksklasse spielt. Doch die Mädchen wussten, dass sie nichts zu verlieren hatten und spielten forsch drauf los. Der hohe Favorit aus Paderborn hatte wohl nicht mit so viel Widerstand gerechnet und wurde überrumpelt. Die Ostwestfälinnen zeigten Nerven, viele Bälle gingen ins Aus, ins Netz oder in unseren Block. Mit 25:23 konnten wir den Satz verdient gewinnen. Dann riss sich der VOR aber zusammen und gewann die beiden Folgesätze. Trotz der Niederlage konnten unsere Mädchen das Feld hoch erhobenen Hauptes verlassen. Im letzten Gruppenspiel ging es gegen den späteren Westdeutschen Meister von PTSV Aachen. Hier war allerdings die Luft raus, das Spiel ging klar an den späteren Titelträger.
In der Zwischenrunde ging es nun gegen die SG Sendenhorst, einem Landesligateam. In der Vergangenheit hatten wir zeimal gegen die SGS in den Qualis gespielt und beide male gewonnen. Da uns so viele Stammkräfte fehlten – Sarah stand nun leider auch nicht mehr zur Verfügung – und bei den anderen die Kraftreserven am Ende waren, spielte das Team unter seinen Möglichkeiten und patzte vor allem in der Annahme. So unterlagen wir auch hier mit 0:2 und kamen in die Runde um Platz 9 bis 12.
Am Sonntag mussten wir nun also auch auf Karina verzichten. Es ging gegen die TG Schwelm, die weitgehend mit dem Landesliga-Meisterteam antrat. Wie erwartet hatten wir in der aktuellen Besetzung keine Chance und unterlagen auch hier mit 0:2. Anders standen die Vorzeichen gegen die Vertretung des TV Gladbeck, die mit ihrer zweiten Damenmannschaft antrat, die bekanntlich in der Oberliga spielte. Hier kam es zu einem ausgeglichenen Spiel im ersten Satz, den wir leider mit 23:25 verloren. Im zweiten Satz brachte das Trainerduo Annabell und Christian die jüngsten Spielerinnen zum Einsatz, hier spielten wir also mit der halben U16. Der Satz wurde deutlich mit 25:17 gewonnen. Der Tiebreak verlief dann wieder offen. Wir starteten mit einer 6:4-Führung, lagen dann mit 6:9 hinten (wieder ein Tief in der Annahme), dann wieder mit 12:11 in Führung. Doch ein paar Patzer zum Schluß schenkten dem TVG dann den Satz. Im letzten Spiel gegen den keineswegs überragenden BSV Ostbevern war dann die Luft raus, hier lief nichts mehr zusammen.
Am Ende blieb ein 12. Platz von 15 angetretenen Teams. Wir hätten weiter oben aber auch weiter unten landen können, aber viel mehr war mit der verfügbaren Besetzung nicht drin. Nach der Siegerehrung ging es noch in eine sehr schöne Pizzeria in Münster, am späten Abend fielen Mannschaft und Trainer in ihre Betten. Trotz aller Anstrengungen und Aufs und Abs hat sich die Teilnahme redlich gelohnt, die Mädchen hatten Spaß, nochmal gegen die Elite des Landes antreten zu dürfen. Für zwei Spielerinnen bedeutete es aber den Abschluss: Caro und Nina sind studienbedingt aus Datteln weggezogen und werden erstmal nicht mehr das DJK-Trikot überstreifen.