Wer hätte das gedacht: der fünften Mannschaft gelingt der Durchmarsch von der Kreis- in die Bezirksliga. In der Relegation konnte sie beide Spiele gewinnen. Weniger Fortune hatten die zweite und die dritte Mannschaft am Relegationswochenende.
Damen II: Die süßesten Früchte …
… – die älteren Semester werden diesen Schlager noch kennen. Und er trifft auf unsere Mädels zu wie kein zweites Lied. Unsere Spielerinnen sind gut, aber einfach zu klein. Das zeigte sich auch am Relegationswochenende zur Landesliga. Am Freitagabend traten sie bei den Adlern aus Buldern an. Die haben, wie wir aus der Vorsaison noch wussten, viele deutlich größere Spielerinnen im Kader. Vor allem ihre Hauptangreiferin schlug über unseren kleinen Block, und da wurde es sehr schwer für die Abwehr. Spielerisch hielten unsere Mädels allemal mit und konnten den ersten Satz sogar gewinnen (25:23). Aber der Größennachteil konnten sie nicht dauerhaft ausgleichen. Zudem zeigten sich zu viele Schwächen im Aufschlag. Am Ende wurde das Spiel mit 1:3 verloren. Damit war die Mannschaft praktisch ausgeschieden.
Am Samstag ging es dann noch gegen den Zweiten aus der Parallelstaffel, den SV Greven. Der war nicht nur höchstmotiviert, auch der Trainer des SV fuhr die Ellenbogen aus, um seine Mannschaft zum Erfolg zu bringen. Da der Aufstieg ohnehin nicht mehr zu bewältigen war, verteilte Trainerin Annabell die Spielanteile. In der Folge unterlag unsere Mannschaft in drei knappen Sätzen mit 0:3.
Nach zwei solchen Niederlagen ist die Stimmung natürlich ein wenig getrübt. Aber eigentlich darf man nicht enttäuscht sein, im Gegenteil: Trotz ihrer geringen Größe und ihres Alters – die halbe Mannschaft spielt noch U18 – hat es das Team in einer sensationellen Aufholjagd auch die schweren Brocken in der Bezirksliga geschlagen und sich völlig unerhofft den Relegationsplatz erkämpft. Allein das ist schon ein riesiger Erfolg.
Damen III und V: Klasse bleibt in Datteln
In der Relegation zur Bezirksliga waren gleich zwei unserer Teams beteiligt: die dritten Damen als Siebter der Bezirksliga, die fünften als Vizemeister der Bezirksklasse. Dritter im Bunde war der TuS Herten III, der im Vorjahr aus der Bezirksliga abstieg und den Wiederaufstieg feiern wollte.
Am Freitagabend emfping unsere Dritte das Team des TuS. Unsere Mannschaft hatte eine schwere Saison hinter sich und ging mit wenig Selbstvertrauen ins Spiel. Die Gäste waren eine Spur zwingender in ihren Aktionen und gingen folgerichtig mit 2:0 in Führung (25:19, 25:22). Dann fanden unsere Mädchen aber langsam ins Spiel und konnten den Folgesatz gewinnen, wenn auch nur knapp (25:22). Den Schwung nahmen sie mit in den vierten Satz, und diesmal lagen sie sogar mit 25:17 vorn. Der Tiebreak verlief ausgeglichen bis 10:10, dann konnte sich Herten aber am Ende leider mit 15:11 durchsetzen – sehr schade, für unsere Mannschaft wäre der Sieg an dem Abend durchaus möglich gewesen.
Am Samstag musste die Fünfte dann in Herten antreten. Alle Vorzeichen standen gegen uns. Bereits im Vorfeld verletzte sich Inga beim Schulsport und drohte auszufallen. Sie konnte auch nicht springen, aber immerhin als Libera (hatte sie noch nie gemacht) unsere Annahme stärken. Unsere Mädchen sind viel jünger (alle noch im U16-Alter), kleiner und körperlich unterlegen. Sie gingen nervös in das Spiel, während der TuS mit dem Sieg im Rücken mit viel Selbstvertrauen starten konnte. Die Hallendecke in Herten ist recht tief, und das TuS-Team wurde von etwa 50 lautstarken Fans angefeuert. Und all diese Sorgen waren berechtigt: nach wenigen Bällen dominierten die Gastgeberinnen das Spiel. Mit starken Aufschlägen, platzierten Angriffen und gutem Stellungsspiel gewannen sie den ersten Satz deutlich (15:25).
Dann kam Hilfe: Nele, Lena und Julia, die zuvor noch bei den zweiten Damen ausgeholfen hatten, trafen ein – und drehten das Spiel komplett. Die drei U18-Spielerinnen sind zwar ebenfalls klein, aber sehr gut eingespielt und brachten Erfahrung aus der Bezirksliga mit. Sie überrumpelten den TuS, der gar nicht wusste, wie ihm geschah, und mit 25:12 war der zweite Satz gewonnen. Zunächst ging es im dritten Satz so weiter, aber die TuS-Spielerinnen stemmten sich nach und nach immer mehr gegen die drohende Niederlage. Es entwickelte sich ein spannender und hochklassiger Kampf mit tollen Ballwechseln und starken Angriffen – beide Temas zeigten, dass ihr Anspruch auf die höhere Liga durchaus berechtigt ist. Der TuS holte langsam auf, wir konnten den dritten Satz aber immerhin noch mit 25:21 gewinnen. Auch der vierte Satz blieb lange offen; zum Ende hin konnten wir uns einen Vorsprung erarbeiten, der TuS kam aber wieder heran. Ein wuchtiger Risikoaufschlag von Herten landete aber dann im Netz – jubelnd rissen unsere Mädchen die Arme hoch, die Partie war mit 3:1 gewonnen.
Dass die Niederlage für die Hertener Mannschaft sehr bitter ist, können wir gut nachvollziehen. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie in der Bezirksliga mithalten kann. An dieser Stelle können wir die Daumen drücken, dass sie es als Nachrücker womöglich auch noch schafft.
Am Sonntag dann das Duell unserer beiden Teams – und die staunten nicht schlecht: über 60 Zuschauer wollten sich das Spiel ansehen. Kurz vor Spielbeginn schlug das Schicksal wieder bei Pechvogel Inga zu; ein Ball landete so unglücklich im Gesicht, dass sie wegen Nasenbluten zunächst gar nicht spielen konnte. Zum zweiten Satz hin war sie aber wieder spielfähig, und das sollte für die Fünfte wichtig werden.
Die Dritte begann unerwartet stark; mit druckvollen Aufschlägen, konsequentem Spielaufbau und platzierten Angriffen dominierte sie zunächst das Geschehen und gewann den ersten Satz klar mit 25:15 Doch die Antwort der Fünften kam: Inga konnte nun wieder Annahme und Abwehr stärken, sie agierte nun druckvoller – und gewann den zweiten Satz, wenn auch nur knapp (27:25). Doch es lief immer besser, während die Dritte sich mehr Fehler leistete, vor allem in der Abwehrarbeit und der Abstimmung. So gewann die Fünfte auch den dritten Satz, und das sogar recht deutlich (25:17). Wer jetzt gedacht hätte, das Spiel wäre entschieden, wurde überrascht – nicht zuletzt dank einer starken Serie von Kathi ging sie deutlich in Führung. Mit 25:18 gewann sie auch den vierten Satz und verlegte die Entscheidung erneut in den Tiebreak. Hier schlug Maya dreimal auf, schon stand es 3:0. Der vierte Aufschlag ging zum Glück für die Fünfte ins Netz, und nun legte sie wieder los. Eine Serie von 8 Punkten durch Marie, unterbrochen von Seitenwechsel und Auszeit der Dritten, brachte dann die Entscheidung. Die Dritte brach mental ein, der Matchball von Ela war dann nur noch Formsache. So gingen der Satz und das Spiel an die Fünfte.
Die Freude bei der Fünften war riesig – die Enttäuschung bei der Dritten aber auch. Sie hatte eine lange Zeit einen Kampfgeist und eine spielerische Qualität gezeigt, die sie in dem meisten Ligaspielen leider hat vermissen lassen. Zwei Tiebreaks hat sie nun verloren, beide hätte sie auch gewinnen können, wenn sie bis zum Ende an sich geglaubt hätte. Unterm Strich hat sie sich aber gut verkauft und darf hoch erhobenen Hauptes über die Saison-Zielline gehen.