Mit Bauchschmerzen, angezogener Handbremse und einem Sack voll Auflagen luden wir zu unserem jährlichen Miniturnier ein. Doch zumindest die Bauchschmerzen waren umsonst – das Wettkampfkonzept unter Corona-Bedingungen hat die Nagelprobe bestanden.
In sechs Kategorien fanden Turniere statt – mit nur drei Teams pro Kategorie und auf zwei Tage verteilt, um die Menschenmenge zu begrenzen. Teilnehmer und Zuschauer haben sich vorbildlich verhalten und die Auflagen tapfer mitgetragen. Mit dem Muster können wir in zwei Wochen in die Wettkampfsaison starten.
Zum Sportlichen: es war nicht Alles Gold, aber das war auch nicht zu erwarten. Die höchste angebotene Spielklasse war die Landesliga, wo unsere SG auf das U18-Team von TVE Vogelsang und die U16 des Moerser SC traf. Beide Gegner stellten trotz ihrer Jugend Herausforderungen für unsere Mannschaft dar. Gegen Vogelsang reichte es nur zu einem 1:1, gegen Moers immerhin zu einem 2:1-Sieg. Coach Steffen, der die Mannschaft in ihrer jetzigen Zusammensetzung erstmals betreute, konnte nicht nur einen ersten Eindruck, sondern auch eine sichtbare Steigerung erkennen. Dennoch: für den Klassenerhalt in der Landesliga muss sicher noch mehr Potential gehoben werden.
Ähnlich sah es bei der Bezirksliga aus. Trainerin Annabell war mit ihrer neuen Mannschaft weitgehend zufrieden, aber auch hier gab es noch Luft nach oben. Gegen die bekannten Gäste von ATV Haltern II und SVA Appelhülsen gab es jeweils nur ein 1:1.
Überraschend erfolgreich war die dritte Mannschaft in der Bezirksklasse. Sie gewann sowohl gegen die eigene vierte als auch gegen Ligakonkurrenten SG Suderwich mit 2:0. Dennoch bremst Trainer Wolfgang die Euphorie: das Ziel lautet zunächst Klassenerhalt. Das gilt auch für die vierte Mannschaft. Sie unterlag der Dritten zwar mit 0:2, konnte aber dank einer starken Leistung gegen Suderwich gewinnen. Aber auch diesen Sieg darf man nicht falsch interpretieren: die Surker haben viel durchgewechselt und selten mit ihrer stärksten Formation gespielt. Trainer Christian konnte aber noch einiges ausprobieren und taktische Inhalte erfolgreich umsetzen.
In der Kreisliga war die TSG Kirchhellen III zu Gast. Trotz ihrer Jugend – die Mannschaft war kaum älter als unsere – war sie körperlich überlegen und trat druckvoll auf. So gewann sie gegen unsere fünften Damen und holte gegen unsere U16/I immerhin einen Satz. Die wiederum trat zum ersten mal in dieser Formation gegen einen Gegner an und benötigte eine Zeit lang, um in das System hineinzufinden. Doch der Folgetag hat schon gezeigt, dass die Investition gut angelegt war.
Bei der U14 waren der SCU Lüdinghausen und der TV Werne zu Gast. Letzteren kannten wir aus den letzten Jahren, da war Werne ein starker Gegner. Im ersten Satz sah Werne auch schon wie der sichere Sieger aus, doch konnten wir den Spieß im letzten Moment noch herumdrehen. Auch die anderen Sätze konnten wir gewinnen. Das Trainer-Duo Annabell und Steffi attestierte seinen Mädchen jedenfalls einen starken Auftritt. Für die NRW-Liga wird aber noch eine weitere Steigerung nötig sein.
Die U13 emfping den VOR Paderborn und den GV Waltrop, der kurzfristig für eine andere Mannschaft einsprang. Gerade hier merkte man unseren Mädchen den Trainingsrückstand an. Gegen Waltrop reichte es für einen Sieg, gegen Paderborn waren wir aber kein gleichwertiger Gegner. Die Ostwestfalen spielen schon länger als unsere Mädchen und waren spielerisch entsprechend weiter. Dennoch eine gute Gelegenheit zur Bestandsaufnahme für Trainerin Andrea.
Insgesamt können wir ein sehr positives Fazit ziehen: zum Einen scheint unser Corona-Konzept ligatauglich zu sein. Zum anderen konnten wir sehen, an welchen Baustellen wir in den nächsten Wochen arbeiten müssen, um in die Saison zu gehen. Man konnte aber auf jeden Fall sehen, dass uns die rudimentären Vorbereitungsmöglichkeiten nicht wie gewohnt haben entfalten lassen – in den letzten Jahren waren unsere Teams zu diesem Zeitpunkt weiter. Aber das wird wohl einigen Gegnern auch so gehen.