Es sah nach einem fulminantem Wochenende aus: fünf unserer Damenteams gewannen ihre Spiele mit 3:0. Am Sonntagabend dann der Dämpfer: ausgerechnet die bis dahin ungeschlagene Oberligamannschaft kassierte ihre erste Saisonniederlage.
Damen I: bitter, teuer und unnötig
Irgendwann musste es ja mal passieren: die ersten Damen gehen nicht als Siegerinnen vom Platz. Gegen den TB Höntrop verloren sie unnötig mit 2:3 – und zu allem Unglück auch noch Jana.
War es Überheblichkeit nach den erfolgreichen Auftritten der letzten Woche? Oder doch eher die Angst des Gejagten? So oder so – anstelle des sonst starken ersten Satzes spielten die Mädchen, die unter anderem auf Libera Xeniya verzichten mussten, nervös und arg fehlerbehaftet. Die Gastgebermannschaft des TB Höntrop trat mit vielen Routiniers an, die zum Teil auch Erfahrung aus höheren Ligen haben – und witterten ihre Chance. Mit enormem Kampfgeist, hocheffizientem Stellungsspiel (klar: Erfahrung macht den besten Koch) und der Fähigkeit, auch aus schwierigen Situationen heraus noch Druck aufzubauen, machten sie unseren Mädchen das Leben schwer. Gleichzeitig zeigten sich unsere Mädchen nervös und fehlerhaft, insbesondere beim Aufschlag. So ging der erste Satz mit 22:25 verloren. Und es sollte noch schlimmer kommen: auch der zweite Satz ging an den TB, und dass sogar mit 25:17.
Dann konnte unsere Mannschaft aber nochmal die Kurve kriegen. Der Angriff wurde variabler, wir schafften nun auch mal, Punkte im K2 zu machen. Der dritte Satz wurde 25:18 gewonnen. Dann der nächste Schock: Jana verletzte sich Anfang des vierten Satzes so schwer am Fuß, dass sie ins Krankenhaus musste. Trotzdem schafften wir den Satzausgleich (25:20). Im Tiebreak konnten wir uns am Ende absetzen, bei einer 12:7-Führung hätte wohl kaum noch jemand gedacht, dass wir das Spiel verlieren können. Konnten wir aber doch: ohne noch einen einzigen Punkt zu machen verloren wir den Satz mit 12:15.
Das war wirklich eine bittere Niederlage. Die Stockfehler im ersten Satz und vor allem in der Schlussphase hätten nicht sein müssen. Und Jana wird sicherlich mehrere Wochen pausieren müssen. Das ist nun schon die dritte Langzeitverletzte in dieser Saison. Einziger Lichtblick: auch der Verfolger Königshardt strauchelte, der Abstand ist also gleich geblieben. Und der ist nun auch der nächste Gegner.
Damen II: Ein kleiner Schritt und ein großer Sprung
Wer erinnert sich nicht an Neil Armstrongs erste Worte auf dem Mond? Ähnlich ging es unseren zweiten Damen am Samstag. Mit dem 3:0-Sieg über den VC Marl kam sie dem Aufstieg einen großen Sprung näher.
Die Gäste aus Marl reisten mit einem reduzierten Kader an. Mehrere Spielerinnen, die in der Vergangenheit in der Landesliga gespielt hatten, waren nicht dabei. Daher stellten die Gäste auch keine unüberwindbare Hürde für unsere Mädchen dar. Unsere Mannschaft musste zwar auch auf mehrere Spielerinnen verzichten, Trainerin Annabell hatte aber genug Alternativen auf allen Positionen. Unterm Strich wurde das Team auch seiner Favoritenrolle gerecht. Der Start war ausgeglichen, Conny brachte uns dann mit einer Serie auf die Siegerstraße (25:16). Im zweiten Satz setzten wir uns früher ab (19:10), ließen Marl nochmal bis auf drei Punkte herankommen, machten den Satz aber zu (25:21). Auch im dritten Satz blieben uns die Gäste stets auf den Fersen, aber auch hier konnten wir uns mit 25:19 durchsetzen.
Es war keine wirklich überragende Leistung unserer Mädchen. Am Ende waren sie aber doch souverän genug, das Spiel trotz starker Gegenwehr der Marlerinnen ungefährdet nach Hause zu fahren. Damit hat die Mannschaft bereits zwei der starken Gegner-Teams in der Rückrunde schon weg. Selbst wenn sie das Rückspiel gegen den Verfolger TV Gladbeck III verlieren sollte, hat sie es noch selbst in der Hand, den ersten Platz zu verteidigen. Entgegen unserer ursprünglichen Erwartung ist der Aufstieg in die Landesliga nun nicht mehr unmöglich.
Damen III: Tolle Mannschaftsleistung
Dank einer tollen Mannschaftsleistung siegten die dritten Damen über den BW Aasee V mit 3:0.
Mit voller Besetzung fuhr das Team nach Münster. Die Gastgeberinnen stehen mit dem Rücken zur Wand und mussten zwingend punkten, um den Klassenerhalt noch zu schaffen. So begannen sie auch engagiert und machten mit ihren hochgewachsenen Blockspielerinnen mächtig Eindruck. Und zunächst zog das auch; unsere Mädchen leisteten sich einige Fehler, vor allem beim Aufschlag und im Angriff. So lagen wir zur Satzmitte mit 10:12 zurück. Zwei kleine Serien von Marie und Ela drehten dann den Satz und sogar das Spiel; wir lagen mit 19:13 vorn und machten den Sack zu (25:16). Im zweiten Satz lagen wir dann früh vorn, Aasee versuchte, Schritt zu halten. Am Ende hatten wir aber immer eine Nase vorn und gewannen mit 25:18, den dritten sogar zu 12. Die Gastgeberinnen brachten kaum einen Ball bei uns auf den Boden, unsere Abwehr war sehr agil und kratzte fast jeden Ball. Und auch aus schwierigen Abwehrsituationen gelang es uns noch, druckvoll anzugreifen. Dank der geschlossenen Mannschaftsleistung geht der klare 3:0-Sieg auch in Ordnung.
Nach dem Sieg kann die Mannschaft nun nicht mehr Letzter werden. Zwar ist rechnerisch der direkte Abstieg noch möglich, de facto dürfte dieser Drops zumindest gelutscht sein. Was die Mädchen in den letzen zwei Jahren, als sie noch in der Kreisliga spielten, gelernt haben, ist schon bemerkenswert.
Damen IV: Sieg mit Hindernissen
Eigentlich hätte der Doppelspieltag am Sonntagmorgen in Kirchhellen stattfinden sollen. Doch die Halle war zu – vermutlich hat die dortige Stadtverwaltung es versäumt, die Halle wie genehmigt zur Verfügung zu stellen. Es kostete einige Anrufe und leider auch einige Diskussionen, wie es nun weitergehen sollte. Am Ende bot der VC Marl an, den Spieltag auszurichten, und auf diesen Kompromiss konnten sich die beteiligten Teams nach einiger Überzeugungsarbeit einigen.
Mit 1h Verspätung und an anderem Ort begann dann das Spiel gegen die TSG Kirchhellen. Die präsentierte sich wesentlich stärker als im Hinspiel. Zwar gewannen wir den ersten Satz dank einer starken Serie von Mira mit 25:12, im zweiten schlug die TSG aber zurück. Sie ging mit 19:12 in Führung und spielte in dieser Phase nahezu fehlerfrei. Erst dank zweier Serien von Leny und Ela konnten wir den drohenden Satzverlust noch abwenden (25:21). Auch im dritten Satz lag Kirchhellen zunächst vorn (2:8); diesmal war es Laura, die mit 12 Punkten in Folge dem Gegner das Genick brach. Am Ende hieß es 25:13.
Trotz des auf dem Papier klaren Siegs war es ein starkes Spiel von beiden Seiten auf gutem Niveau. Die TSG würde sicher weiter oben in der Tabelle stehen, wenn sie diese Leistung öfter abrufen würde. Wie die dritte Mannschaft eine Liga höher ist der Abstieg rechnerisch noch möglich, aber unrealistisch. Zurzeit steht das Team sogar auf dem Relegationsplatz; das wird aber nicht so bleiben, in den kommenden Spielen werden vermehrt Spielerinnen aus der sechsten Mannschaft mitkommen, um Luft in der höheren Liga zu schnuppern.
Dem VC Marl möchten wir an dieser Stelle nochmal herzlich für die Ausrichtung des Spieltags danken – und auch den Beteiligten, die diesen Kompromiss mitgetragen haben.
Damen V: Was für eine Überraschung!
Wer hätte das gedacht? Die fünften Damen schlagen den Tabellenzweiten SV Bösensell glatt mit 3:0! Mehr dazu in separatem Bericht.
Damen VI: Gewinnen macht doch mehr Spaß
Auch die sechste Mannschaft in der Kreisliga konnte mit 3:0 gewinnen. Eine echte Überraschung war das allerdings nicht: sie empfing den sieglosen Tabellenletzten TSG Kirchhhellen mixed. Unsere Mädchen zeigten einfach mehr Ballsicherheit; mit einigermaßen konsequentem Spielaufbau spielten sie den Ball in das TSG-Feld, wo er entweder auf den Boden ging oder die Gäste zu Fehlern verleitete. Mit 25:14, 25:8 und 25:15 war es ein ungefährdeter Sieg. Leider werden die kommenden Spiele allerdings schwerer.