Schade, schade: Der U16 gelingt die große Überraschung und etabliert sich unter den besten 12 Teams aus NRW – und schafft es doch nicht zur WDM. Grund: Der Ausrichter TVE Vogelsang hat sich nicht qualifiziert und zieht die Wildcard. In der Konsequenz scheiden wir als schlechtester Zweiter aus.
Es war ein langer Tag: bei Dauerregen fuhren wir zwei Stunden bis Minden – als wir aus dem Auto stiegen, hatten wir schon niedersächsisches Netz (;-)). Doch in der Halle fühlten wir uns schnell wohl: alles schön und sauber, der Kaffee war fertig, es herrschte eine sportlich-faire Atmosphäre in der Halle. Unsere Mädchen waren erwartungsgemäß nervös, und das besserte sich nicht, als sie ihren ersten Gegner sahen, im Gegenteil: das Team des amtierenden Landesmeisters PTSV Aachen hatte nicht nur überragende Spielerinnen, es trat auch selbstbewusst auf. Wir ließen uns davon zu sehr einschüchtern und ließen uns vom NRW-Ligisten ohne Gegenwehr vorführen. Mit 9:25 und 8:25 war der Spuk dann auch schnell vorbei. Bezeichnend: von den vier Punkten im zweiten Satz waren vier Aufschlagfehler des Gegners. Natürlich war uns Aachen in jeder Hinsicht überlegen, aber hier haben wir uns doch arg unter Wert verkauft.
Das nächste Spiel war dann schon leichter. Gastgeber 1. VC Minden kam zwar ebenfalls aus der NRW-Liga, war aber ein Gegner auf Augenhöhe. Minden hatte körperliche und technische Vorteile, wir taktische und kämpferische. So lieferten wir uns ein packendes Duell mit wechselnden Vorteilen. Wir starteten besser ins Spiel und konnten unseren Vorsprung auch über die Ziellinie bringen (25:19). Dann schlichen sich mehr Fehler ein, der Druck ließ nach und Minden hatte einen Lauf. Mit 9:25 hatten wir nichts zu holen. Auch im Tiebreak hatte der VC zunächst die Nase vorn (8:3), doch dank eines aufopfernden Kampfs, angeführt von der überragenden Kathi, lagen wir mit 13:9 vorn. Es roch nach Spielgewinn, da ging der nächste Aufschlag ins Aus. Minden witterte Morgenluft und kam heran (13:13). Dann zwei unserer Angriffe, die liniennah aufschlugen – und beide ganz knapp im Mindener Feld. Mit viel Glück rissen unsere Spielerinnen die Arme hoch – mit dem Sieg hatten wir die WDM zum Greifen nah.
Ob hier die bessere Mannschaft die Nase vorn hatte, kann man gewiss streiten. Beide Teams haben toll gespielt und einen Sieg verdient. Am Ende hatten wir einfach das gewisse Quäntchen Glück. Ein ganz großes Lob an den VC: die Mindener hatten nicht mit dem Schiedsrichter gehadert, sondern im Gegenteil selbst zugegeben, dass die Bälle drin waren. In einer solchen Situation solch sportliche Größe zu zeigen, sieht ,man nicht alle Tage.
Das letzte Spiel sollte eine klare Sache sein. Der BSV Ostbevern hatte beide Spiele zuvor klar verloren und zeigte auch spielerisch keine große Gefahr. Trainer Christian warnte aber, den Gegner zu leicht zu nehmen. Zunächst sah er sich getäuscht, wir führten mit 20:11. Aber dann ließen Kraft und Konzentration nach, es schlichen sich Fehler ein, wir verschenkten Punkte. Und Ostbevern kam – Punkt für Punkt holten sie auf, und wurden von Minute zu Minute stärker. Wieder zwei Aufschlagfehler von uns, und dann war es passiert: Ostbevern hatte den ersten Satz gewonnen (22:25). Im zweiten rissen sich unsere Mädchen nochmal zusammen und siegten klar (25:15), doch im Tiebreak zeigten sie wieder Nerven und gewannen nur knapp mit 15:12.
Wir hatten es tatsächlich geschafft: der zweite Platz löste (eigentlich) das Ticket zur WDM. Aber mit 4:4 Sätzen waren wir klar schlechtester Zweiter, und nun hing alles davon ab, ob Vogelsang es schaffen würde. Erst Stunden später zeigte sich: Vogelsang hatte es nicht geschafft. Und damit waren wir raus.
Damit hat die Mannschaft die U16-Saison abgeschlossen. Dass sie es überhaupt so weit bringen würde, hätten wir vor der Saison nicht gedacht. Die Hälfte der Mädchen kommt aus dem Jungjahrgang, einige davon sind sogar noch im U14-Alter. Es überhaupt unter die 12 besten Teams zu schaffen, ist ein Riesenerfolg. Man muss aber auch sagen: das war das Limit. Die Teams, die weiter oben stehen, sind uns alle noch einen oder sogar noch mehr Schritte voraus.