Damen I: Dem Favoriten einen Punkt abgetrotzt
Es sollte ein Gradmesser werden, und das war es dann auch: in einem höchstspannendem Spiel trotzten unsere Oberligadamen dem hohen Favoriten TV Gladbeck einen Punkt ab.
Während der TVG mit einer komfortablen Decke von 12 Spielerinnen anreiste, hatte Trainerin Andrea gerade einmal sieben Feldspielerinnen zur Verfügung. Sarah Waldner ist nach wie vor verletzt, dazu fiel Sarah Röhrich kurzfristig aus, Amelie musste ihren Fuß für die Quali B schonen. Dennoch starteten die Mädchen von Anfang an stark ins Spiel und erspielten sich sogar eine 6-Punkte-Führung. Doch leider hielt die nicht. Nicht zuletzt dank mehrerer Aufschlagfehler kam der TVG, der nicht mit seiner stärksten Aufstellung begann, heran und konnte den Satz sogar mit 24:26 gewinnen.
Psychologisch war das ein kritischer Zeitpunkt für unsere Mädchen, gerade nach der knappen Niederlage der Vorwoche, wo sie für ihren Einsatz nicht belohnt wurden. Doch sie brachen nicht ein, sondern spielten munter weiter. Und die nächsten Sätze ähnelten sich im Verlauf: zog eine Mannschaft mal mit vier, fünf Punkten davon, konnte sie den Vorsprung nicht halten, der Gegner kam immer wieder heran. Alle Sätze blieben bis zum allerletzten Ball hart umkämpft, auch dann, als der TVG-Trainer seine besten Spielerinnen aufstellte. So endeten die Sätze jeweils denkbar knapp mit wechselndem Erfolg (25:23,23:25,25:23).
Im Tiebreak erwischten die Gäste den besseren Start, während wir mit vielen Aufschlagfehlern haderten. Wir lagen bereits mit 2:8 zurück, als sich die Mädchen Punkt für Punkt wieder herankämpften. Trotz zweier Auszeiten des TVG schmolz der Vorsprung dahin. Bis 11:13 waren wir dran. Dann Punkt für Gladbeck. Spannung wie beim Elfmeterschießen. Ersten Matchball abgewehrt. Aufschlag: 2 Meter ins Aus. Mit 15:12 hatte es der Regionalligabsteiger über die Ziellinie geschafft.
Alleine sechs (!) Aufschlagfehler im Tiebreak – damit kann man eigentlich kein Spiel gewinnen. Dass die Mädchen trotzdem noch 12 Punkte geholt haben, spricht für den starken Charakter, den die Mannschaft mittlerweile entwickelt hat und der ihr hilft, zu keinem Zeitpunkt das Handtuch zu werfen. Trotz der knappen Niederlage war die Stimmung gut: im Gegensatz zum Hinspiel, bei dem sie chancenlos untergegangen sind, haben sich die Mädchen enorm gesteigert, und der Punktgewinn war durchaus verdient. Ob er uns am Ende der Saison weiterhilft, wird man dann sehen, aber einen kleinen Erfolg konnten wir immerhin verbuchen: wir haben die Rote Laterne abgegeben.
Damen II: Ganz bittere Niederlage
Eine ganz bittere Niederlage mussten die zweiten Damen einstecken. Trotz starker Leistung unterlagen sie mit 1:3 beim TuS Herten III.
Der TuS hatte sich mittlerweile verstärkt: im Gegensatz zum Hinspiel waren nicht nur TuS-Urgestein Sandra Hotzwick mit jahrzehntelanger Erfahrung, sondern auch eine riesige Mittelblockerin dabei. Das nutzte der TuS auch sehr effizient aus: mit sehr guten Aufschlägen holte sich der Gastgeber, unterstützt von gut zwei Dutzend lautstarken Zuschauern, viele Punkte. Die niedrige Hallendecke tat ihr Übriges: statt in die Höhe mussten die Pässe flacher nach vorne, und dort an der Netzkante konnte Herten seine körperliche Überlegenheit effektiv ausspielen, unsere kleinen Mädchen waren da oft nur zweiter Sieger.
Es entwickelte sich ein seltsames Spiel: spielerisch nicht schön anzuschauen, es gab wenig ausgereifte Spielzüge, die harten Aufschläge haben selten schöne Ballwechsel zugelassen. Gleichwohl war das Spiel schnell und aggressiv. Eine Aufschlagserie im ersten Satz brachte uns mit acht Punkten nach hinten. Dank spielerischer Vorteile konnten wir Punkt für Punkt aufholen, am Ende hat es ganz knapp nicht gereicht, mit 23:25 verloren wir den Satz. Im zweiten führten wir bereits mit sechs Punkten, aber auch hier kam der TuS durch seine Aufschläge wieder heran. Immerhin entwickelten sich nun einige spannende und kampfbetonte Ballwechsel, und wir konnten mit 25:22 ausgleichen. Im dritten Satz verpassten unsere Mädchen den Start und kamen auch nicht mehr hinterher, hier gewannen die Gastgeber klar mit 25:14. Im letzten Satz kamen wir aber nochmal zurück. Wir führten mit 15:10, und alle Anwesenden rechneten schon mit dem Tiebreak. Doch dann kam der TuS wieder heran. Bei 24:22 hatten wir zwei Satzbälle. Der Aufschlag von Julia schlug unerreichbar für den Annahmespieler nahe der Außenlinie auf. Der Linienrichter zeigte aus. Der TuS setzte wieder seine harten Aufschläge ein, und wir verloren den Satz wieder denkbar knapp mit 24:26.
Die Niederlage war bitter in mehrfacher Hinsicht. Wäre der Aufschlag drin gewesen, hätten wir (mindestens) zwei Punkte vor Herten gestanden. So ist der TuS an uns vorbeigezogen. Die wirklich gute Leistung (außer vielleicht im dritten Satz) ist nicht belohnt worden. Und das Spiel hat wieder gezeigt, dass körperlich größere Teams Taktikoptionen haben (Aufschlag + Block), die unseren kleinen Spielerinnen aufgrund ihrer Körpergröße verwehrt sind. Um zu gewinnen, müssen wir nicht besser als der Gegner sein, sondern noch besser. Diese Erkenntnis haben wir aber schon mehrfach in der Saison sammeln müssen.
Damen III/IV: Spannendes Spiel
Damen V: Wieder tapfer geschlagen
Wieder haben sich die fünften Damen tapfer geschlagen. Gegen die größeren und älteren Spielerinnen des VC Marl II verloren sie zwar mit 0:3, doch waren die Sätze zumindest teilweise knapp. Im dritten Satz waren die Mädchen fast dran, haben aber noch nicht die Kaltschnäuzigkeit, den Sack zuzumachen (23:25). Dennoch: die Leistung stimmt, und die Spiele werden von Woche zu Woche besser.