Rückschau 24.-26.02.2024

Damen I: Jetzt ist es tatsächlich passiert

– unsere erste Mannschaft steht als Meister in der Oberliga fest und tritt nächstes Jahr in der Regionalliga an!

So richtig können wir es immer noch nicht glauben. Das ist wohl ungefähr so, als wenn man sechs Richtige im Lotto hat. Man weiß, dass man gewonnen hat, kann sich aber gar nicht richtig vorstellen, was das für einen wirklich bedeutet. Aber das war den Mädchen und den wirklich vielen Fans am Samstagabend egal; sie haben einfach den Augenblick genossen – und der war einfach nur toll!

Schon im Vorfeld waren wir hochnervös, allen voran Trainerin Andrea und Kapitänin Ronja. Die geschlafenen Stunden in den Nächten vor dem Spiel konnten sie vermutlich an den Fingern einer Hand abzählen. Wie es den Gästen vom Verfolger VV Schwerte ging, können wir nicht sagen; aber sie hatten wohl durchaus vor, bei uns zu punkten; am Vorabend hatten sie in einem Nachholspiel den Ligakonkurrenten aus Dingden eindrucksvoll deklassiert. Am Samstag dann war die Halle voll: etwa 200 ZuschauerInnen wollten das „Endspiel“ sehen. Und die meisten haben – das ist das schöne am Heimspiel – unser Team lautstark angefeuert. Die Kulisse hat uns auch sicherlich geholfen, besser ins Spiel zu kommen. Nach wenigen Bällen lagen wir vorn und bauten den Vorsprung immer weiter aus. Mit 25:15 wurde der Satz unerwartet deutlich gewonnen.

Aber Schwerte gab nicht auf, im Gegenteil. Der VV legte mit 5:1 vor. Das Spiel wurde auf beiden Seiten verbissener, allen Spielerinnen merkte man die Anspannung an. Statt sehenswerter Spielzüge und Angriffe versuchten beide Teams, mit „schmutzigen“ Bällen ihre Punkte zu machen, und das auch oft mit Erfolg. Erst zur Satzmitte hin konnten wir aufholen, bei 19:18 erstmalig in Führung gehen. Bei 24:23 dann Satzball Ronja: und der Ball schlug nahe an der Linie im Schwerter Feld ein ! Der zweite Satz war gewonnen – und damit ein Punkt für uns, Schwerte konnte selbst im Falle eines Sieges nur noch auf drei Punkte herankommen. Das war für uns ein enormer psychischer Vorteil. Wir fanden wieder besser ins Spiel, bauten mehr Druck im Angriff auf, vor allem über Mitte, wo der kleinen Sarah einfach alles gelang. Bei 14:11 kam dann Judith zum Aufschlag und zog einen nach dem anderen durch. Das brach den Gästen das Genick, sie hörten auf zu spielen, und auf einmal stand es 24:11! Die Halle tobte und forderte den Matchball. Zwei Schwerter Angriffe wurden abgewehrt, dann Svenja raus auf Karina, die steht in der Luft, holt aus und semmelt den Ball ins Schwerter Feld! Riesenjubel! Die Mannschaft ist Meister in der Oberliga und steigt in die Regionalliga auf!

Nach dem Spiel lagen sich Spielerinnen und Fans in den Armen. Der Boss-Tross, bereits mit Aufsteiger-Shirt ausgestattet, hatte sich aufopferungsvoll auf den Moment vorbereitet und bescherte den Mädchen eine tolle Feier. Später ging es dann weiter: essen bei Noah’s Place (gut, dass es das Lokal noch gibt), dann Feier bei Johnny Canone. Den Tag werden die Mädchen wohl nicht so schnell vergessen!

Hier noch die Fotoserie der Dattelner Morgenpost

Damen II : Angst vor der eigenen Courage?

Das hatten wir doch schon mal? Gegen eine abstiegsbedrohte Mannschaft (hier: BW Aasee V) zeigte die Mannschaft Nerven und schaffte mühsam einen 25:23-Sieg. Dann aber war der Knoten geplatzt: mit 25:9 und 25:12 war das Spiel dann schnell zu Ende. Zwei Spieltage vor Schluss steht die Mannschaft weiterhin ungeschlagen auf dem ersten Platz, fünf Punkte vor dem Verfolger aus Gladbeck. Zwei Punkte aus den kommenden Spielen reichen für den Aufstieg. Da sollte sich die Mannschaft jetzt nochmal am Riemen reißen, damit nicht doch noch irgendetwas schief geht.

Damen III: wer hat sowas schon erlebt?

Schade: die dritte Mannschaft unterliegt dem SCU Lüdinghausen III mit 1:3. Die Gäste, die noch gegen den Abstieg kämpfen, traten mit einer unglaublich starken Leistung und mehreren körperlich überlegenen Spielerinnen an. Im ersten Satz hatten wir gar keine Chance (13:25), dann fanden wir aber besser ins Spiel. Der Lohn war der Satzausgleich (25:22). Der dritte Satz gleich leider stark dem ersten (16:25), aber was im vierten abging, war unfassbar. Zunächst lagen wir mit 10:21 (!) hinten. Die frisch eingewechselte Franca brachte neun Aufschläge durch, und auf einmal lagen wir mit 23:22 vorn. Dann jagte ein Herzschlagmoment den nächsten. Beide Teams hatten viele Satzbälle, und beide konnten den Ball nicht auf den Boden bringen. Zwischendurch feierten wir schon den Satzgewinn, aber das Schiedsgericht nahm den Punkt zurück und entschied auf Doppelfehler – und es ging weiter. Mit sage und schreibe 35:37 unterlagen wir am Ende in einem Satz, der an Dramatik nicht zu überbieten ist.

Die Niederlage war schon schade – gerade nach den tollen Spielen gegen Gladbeck und Olfen hatten wir gehofft, hier nicht ohne Punkte aus der Halle zu gehen. Trotzdem ein Erfolg: die Mannschaft hat den Klassenerhalt geschafft. Rechnerisch könnten wir zwar sowohl von Lüdinghausen als auch von Olfen noch eingeholt werden – aber nicht von beiden, da sie noch gegeneinander spielen. Glückwunsch, Mädels, dass Ihr eine so starke Saison spielt, ist eine tolle Überraschung – zumal die Mädchen vor zwei Jahren noch in der Kreisliga gespielt haben.

Damen IV: Dünne Personaldecke

Analog, orts- und zeitgleich zu bzw. mit den dritten trugen auch die vierten Damen das Duell der jüngsten Teams der Liga aus. Und wie die dritte verlor auch die vierte Mannschaft mit 1:3. Ursache war aber nicht, dass der Gegner eine herausragend starke Leistung zeigte, sondern eher an der mehr als dünnen Personaldecke. Trainer Christian musste gleich drei Spielerinnen aus der Kreisligamannschaft holen, um überhaupt spielfähig zu sein. Und von denen haben noch nicht alle das Läufersystem automatisisiert. In der Folge kämpften die Mädchen zunächst eher mit dem System als mit dem TV Gladbeck IV, der seine Chance eiskalt zum 25:14 nutze. Im zweiten Satz stellten wir das System um, und überraschenderweise konnten wir Gladbeck damit überrumpeln (25:14) – aber auch nur einen Satz lang. Die Folgesätze gingen mit 18:25 und 14:25 verloren, da Gladbeck besser aufgeschlagen und konsequenter angegriffen hat, was bei uns am Sonntag genau unsere Schwachstellen waren. Von daher war das Ergebnis auch leistungsgerecht.

Damen V: Keine echte Chance …

… hatte die fünfte Mannschaft beim Spitzenspiel gegen den ungeschlagenen Tabellenführer (nun: Meister) SVA Appelhülsen. Mehr dazu in separatem Bericht.

Damen VI : Wow!

Wer hätte das gedacht! Die sechste Mannschaft gewinnt gegen den Favoriten VC Marl III! Und entgegen den Erwartungen hielten die Mädchen die ganze Zeit toll mit. Im ersten Satz lagen sie sogar mit 23:19 vorn, es fehlte ihnen aber an Kaltschnäuzigkeit, den Sack zuzumachen, und so verloren sie den Satz noch mit 23:25. Im zweiten revanchierten sie sich aber und gewannen hoch mit 25:11. Dann wurde es wieder spannender: aber auch den Folgesatz konnten die Mädchen mit tollem Kampfgeist mit 25:20 gewinnen, verloren dann aber wieder mit 21:25. Da Betreuerin Eva aber nur sieben Spielerinnen zur Verfügung hatte, sah man schnell, dass die Kräfte bald aufgebraucht sein würden. Aber die Mädchen wollten einfach den Sieg und kämpften weiter. Bis 6:6 war der Tiebreak ausgeglichen. Dann kamen Erva und Mihaela zum Aufschlag, und beide zeigten Nervenstärke: mit 15:7 wurde der Satz am Ende deutlich gewonnen! Riesenfreude bei den Mädchen – das Hinspiel hatten sie damals noch mit 0:3 verloren.