Wo war Cordula Grün?

Nach vier Jahren coronabedingter Ausfälle gab es nun endlich wieder ein DRV-Deutschlandturnier. Die liebgewohnte Begleiterin Cordula Grün war aus irgendeinem Grund nicht mit, dafür andere: 15 Spielerinnen aus der ersten, zweiten, vierten und fünften Mannschaft sowie das Kutschergespann Andrea und Christian nahmen die weite Reise nach Eilenburg an der Mulde auf sich. Samstag um vier (!) ging es los, aber schon um neun waren wir da. Gerade die jungen Mädchen, die zum ersten mal dabei waren, staunten nicht schlecht über die anderen Teilnehmer, die Atmosphäre aber auch die Spieklasse. Denn wann kommt man sonst zu der Gelegenheit, einmal gegen Regionalligaspieler anzutreten? Doch vom ersten Schock erholten sich die jungen Spielerinnen schnell und spielten sich mit hochengagiertem und technisch starken Spiel in die Herzen aller Teilnehmer und Zuschauer. Am Ende konnten sie sogar zwei Spiele gewinnen und das Turnier mit einem ganz starken neunten Platz beenden. Bedauern kam nur nach dem Spiel gegen Koblenz auf, als die Trainer den Mädchen die Teilnahme an dem obligatorischen Klopfer-Ritual versagten. Ansonsten hatten sie aber sichtbar Spaß an dem Turnier.

Die andere Mannschaft setzte sich aus Spielerinnen aus der ersten und zweiten Mannschaft zusammen. Die Netzhöhe von fast 2,40 m war natürlich ein Riesennachteil für unsere kleingewachsenen Spielerinnen, aber dank einer sagenhaften Leistung (abgesehen von dem Ausrutscher gegen Neuwied III) kämpften sie sich bis ins Halbfinale vor. Dort trafen sie auf den späteren Turniersieger, der Chaos-Crew Brandenburg, und deren Klopper mussten schon die Kelle rausholen, um nicht von unseren Mädchen vernascht zu werden. Da hat es schon ein paarmal ganz schön gewummst. Am Ende setzte sich der Favorit dann auch durch, unsere Mädels landeten auf einem ganz tollen vierten Platz (als beste Damenmannschft, klar) und verließen das Feld mit viel Applaus und glänzenden Augen.

Samstagabend war natürlich die Party im Bootshaus. Die jungen Mädchen fanden die zunächst eher langweilig („nur alte Leute“), aber spätestens beim gemeinsamen Aloha-he-Rudern tauten sie auf. Im Gegenzug brachten sie den Sachsen bei, wie man auf „Halleluja“ tanzt. Bis vier Uhr morgens ging die Party (die Minderjährigen wurden natürlich schon deutlich früher des Feldes verwiesen, dafür war allerdings auch sanfte Gewalt nötig). Trotz des Schlafmangels wurde am Sonntag wieder toller Volleyball gezeigt (ausgiebig kommentiert von den sächsischen Pendants zu Waldorf und Stadler), und in den Bullies war dann erst mal Ruhe nach dem Sturm angesagt. Zum bereits dritten mal hat sich gezeigt: Eilenburg ist eine Reise wert.